Sahen so in der Antike die Erinnyen aus?                                                                        Herrschft gestern und heute

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Erinnyen

Zeitschrift für materialistische Ethik

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Herausgegeben vom

Verein zur Förderung des dialektischen Denkens

  Erscheint in zwangloser Folge

 

Sommer 2004                                           Nr. 15

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Inhalt

  Editorial (unten)
Aphorismen  Polemik  Reflexion
Kleines ABC des Klassenkampfes / „Mehr Verantwortung übernehmen“ / Bus fahren
Gründe für den Terror / 45 Grad oder religiöse Propaganda / Terror als Produktivkraft?
Zu wenig soziale Fantasie  Oder Träume eines Utopikers
Wissenschaftliche Beiträge zur Ethik  (Moralphilosophie)
Das Dilemma linker Gesellschaftskritik. Amoralische Kritik, moralisierender Antikapitalismus oder autonome Moral?
Gegen links-sozialdemokratische Illusionen -  Oskar Negts Vorstellungen von Arbeit und menschliche Würde
Geschichte der Ethik
Bodo Gaßmann: Moral und Herrschaft

      Die Entstehung der Moral am Beispiel des Dekalogs

  1. Die Sitte in der Gentilgesellschaft
  2. Die altisraelitische Gesellschaft und die Moral der Weisheit
  3. Die Moral des Dekalogs  
  4. Die Gebote im Einzelnen:  Das 1. Gebot / Das 2. Gebot / Das 3. Gebot / Das 4. Gebot / Das 5. Gebot / Das 6. Gebot / Das 7. Gebot / Das 8. Gebot / Das 9. Gebot / Das 10. Gebot
  5. Aporien der Moral des Dekalogs

          Anmerkungen   /   Literaturliste

 

Rezensionen
Matthias Wiards: Krise im Realsozialismus. Die politische Ökonomie der DDR in den 80. Jahren
Bodo Gaßmann: Ethik des Widerstandes. Abriß einer materialistischen Moralphilosophie
Manfred Geier: Kants Welt. Eine Biografie

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Wer nicht am Bildschirm lesen möchte, kann eine gedruckte Version der Erinnyen Nr. 15 herunterladen und sich ausdrucken. Wir verschicken aber auch eine Druckfassung (siehe unten).

Erinnyen Nr. 15  

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Erinnyen Nr. 15

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Editorial

  Moral ist für den durchschnittlichen Intellektuellen der jeweilige moralische Trend, den er bestenfalls wegen seiner Einseitigkeit kritisiert und als Denkender etwas differenziert. Den Maßstab für das, was richtig ist, erkennt er früher wie heute in der bestehenden Ökonomie.

  In den 70er Jahren herrschte im „Mittelstand“, der tonangebenden Schicht, Wohlstand und kaum Arbeitslosigkeit. Also konnte man es sich leisten ein „Gutmensch“ zu sein, sich eine Gesinnungsethik zuzulegen und sich emotional mit den großen politischen und sozialen Weltproblemen zu belasten (was man wohl eher den Profis überlassen hätte?). Selbstverständlich vertrat man einen nachgeholten Antifaschismus, sprach von Emanzipation und Selbstverwirklichung, sah in Kriminellen Opfer der Gesellschaft und ermächtigte sich im Pathos des Widerstandes zu allerlei Regelverletzungen. Dazu hatte man als melancholisches Begleitprogramm den Überdruss am Konsumterror oder setzte auf das hedonistische Kontrastprogramm der Spaßgesellschaft. In ihrer Selbstgerechtigkeit stellten beide Strömungen die gesellschaftlichen Regeln (welche denn?) unter Generalverdacht der Repression. Im Extremfall tendierte diese gesinnungsethische Gutmenschenmoral zum Größenwahn: „jeder Studienrat ein Atlas, der das Weltgewissen schultert“.

  Dann kamen wirtschaftliche Krisen und Stagnation, Globalisierung und Arbeitslosigkeit, die auch den „Mittelstand“ traf. Nun änderte sich allmählich der Trend (hat da keiner nachgeholfen?). Vom Mangel an Benimm genervt, forderte man (mit den Konservativen!) „Mehr Erziehung wagen“ und mehr Strenge in der Erziehung. Die alten Normen erschienen im neuen Glanz. Statt Emanzipation trat eine neue Bescheidenheit. Mangelnde individuelle Verantwortung war schuld an der eigenen Arbeitslosigkeit, eigene Vorzüglichkeit am Erhalt des Arbeitsplatzes. Der Moralprediger von heute ist streng fordernd, redet von Selbstdisziplin, Eigenverantwortung und Härte, von Neidfreiheit, höheres Risiko und lässt überkommene Normen in neuem Glanz erscheinen. Die Krise des Kapitalismus wird zum Moralproblem.

  Dem Trendforscher, dem wir diese Typisierung entnahmen, ist ganz einverstanden mit dieser Wandlung des Moralisierens, auch wenn er in der Strukturkrise nicht nur ein moralisches Problem sehen will.

  In unseren Erinnyen Nr. 15 wird man von derartigen Trends und Wandlungen nur am Rande etwas vernehmen. Wir pochen auf eine autonome Moral, die allererst zu ermöglichen ist, indem den obigen Tendenzen die Basis entzogen wird. Weder ist Emanzipation und Selbstverwirklichung in der kapitalistischen Gesellschaft möglich noch hat die moralische Ideologie von der Neidfreiheit und Eigenverantwortung eine andere Funktion als die der Verdummung. Wir kritisieren die linkssozialdemokratischen Illusionen eines Oskar Negt genauso wie eine amoralische Kapitalismuskritik des „Gegenstandpunktes“. In der Rezension von Matthias Wiards Buch zeigen wir mit dem Autor die antikommunistische Blockade der DDR-Forschung auf. In der Rubrik „Geschichte der Ethik“ interpretiert Bodo Gaßmann die Entstehung der Moral am Beispiel einer materialistischen Interpretation des Dekalogs. Abgerundet wird diese Ausgabe wie immer mit Aphorismen, die den Sozialabbau kritisieren und den Terror einmal anders betrachten.   

 

     Motto:

  Die erste Freiheit einer Zeitschrift ist es, kein Geschäft zu sein.

   

Eine gedruckte Version kann bezogen werden gegen 3,- € über unseren Internet-Shop - siehe rechts oben.     

Auch über den herausgebenden Verein kann die Zeitschrift bezogen werden, Adresse siehe unten.

 

      Impressum

  Die „Erinnyen“ werden herausgegeben vom “Verein zur Förderung des dialektischen Denkens e.V.“ Verantwortlicher Redakteur im Sinne des Presserechtes und Inhaber der Zeitschrift ist

Bodo Gaßmann.

Die „Erinnyen“ erscheinen im Selbstverlag, u.z. in zwangloser Folge. Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion. Alle Rechte an den Beiträgen liegen bei den Autoren oder bei den „Erinnyen“. Die Zeitschrift erscheint hauptsächlich im Internet:   www.zserinnyen.de oder www.erinyen.de

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  ISSN 0179-163X

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Stand: 24. Juni 2005